In Martin Hyuns Buch „Lautlos-Ja Sprachlos-Nein“ über die Integration der Koreaner in Deutschland wird deutlich wie wenig die Gesellschaft über die koreanischen Gastarbeiter und die zweite Generation weiß. Ein „Super Vor(Nach)Wort“ wurde von dem russischstämmigen Kultschriftsteller Wladimir Kaminer beigetragen. Der Autor öffnet uns die Tür in eine aufregende, andere, exotische „Vaters Reich der Mitte“ Welt. In dem bewegenden Buch zeigt der Autor, was die erste Generation Koreaner in Deutschland in Kauf nahm für eine erfolgreiche Integration. Koreaner sind Musterbeispiele gelungener Integration. Doch der Preis den man bezahlt vom Gastarbeiter zur Bildungselite ist sehr hoch. Er ist mit hohen finanziellen Aufwenden und gesundheitlichen Schäden verbunden. Die Koreaner in Deutschland sind aber gewillt diesen Preis zu bezahlen. Aber was passiert danach? Ist eine hohe Qualifizierung automatisch der Schlüssel zur Integration? Ist die Beherrschung der deutschen Sprache der Schlüssel zur Mehrheitsgesellschaft? Denn wenn das so sein sollte, dann haben die Deutsch-Koreaner der zweiten Generation alle Voraussetzungen erfüllt. Die Realität sieht anders aus. Trotz hoher Bildung und Sprachkompetenz erleben viele Deutsch-Koreaner Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. In der Mehrheitsgesellschaft empfindet man die Deutsch-Koreaner noch als zu exotisch. Wer kann sich schon eine Hauptnachrichtensprecherin koreanischer Wurzeln im deutschen Fernsehen vorstellen? In „Stimmen der Anderen“ kommen jene zu Wort, die über ihre ganz eigenen Erfahrungen in Deutschland berichten. Der Autor verlangt politische und wirkliche gesellschaftliche Teilhabe. Das bedeutet, dass Menschen mit Zuwanderungsgeschichte „repräsentative Stellen“ besetzen und ausüben. Man muss „positive“ Vorbilder schaffen. Die Botschaft des Buches ist klar – gemeinsame Wege zu finden, wie Vielfalt auf allen Ebenen dieser Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit wird. Die Frauenrechtlerin und Autorin des Buches „Der Multikulti-Irrtum“ Seyran Ates drückt es nicht besser aus: "Auf dieses Buch haben wir lange gewartet. Endlich ist es da und macht hoffentlich den Anfang für viele andere Bücher. Herr Hyun zeigt uns, dass die Integrationsfrage keine Frage von Türken und Deutschen ist, sondern eine Frage von den "Anderen". Und dazu gehören alle Sprachen, Kulturen und Religionen, die in diesem Land vorhanden sind. Mit diesem Buch wird die Integrationsdebatte eine neue, überfällige und richtige Wendung bekommen. Danke für dieses wunderbare Buch". Das Buch ist im Eb-Verlag Hamburg erschienen und empfiehlt sich als ein originelles Geschenk. Von Thomas Kingston
Quelle von Text: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/457914
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